Selva Negra Agaven Spirituosen - Agave Spirit
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DIE JUNGEN WILDEN #4: SELVA NEGRA

Es ist tatsächlich eine deutsche Spirituose, die ich hier vor mir auf dem Tisch stehen habe. SELVA NEGRA steht auf dem wirklich schicken Etikett der wunderschönen Flasche inklusive toller Blechtube. Sieht aus wie ein Tequila. Oder ist das vielleicht ein Mezcal? Finden wir es heraus was es damit auf sich hat. Übrigens dank der BILD-Zeitung bin ich vor ca. 3 Wochen überhaupt erst auf die drei Jungs aufmerksam geworden. Danke BILD 😉

Vorweg möchte ich aber erstmal kurz die „Band“ vorstellen. SELVA NEGRA sind:

Laurin Lehmann, 32 Jahre alt, geboren in Herrenberg. Laurin lebt mit seiner Frau und der französischen Bulldogge Maui in Stuttgart-Vaihingen. Seine ersten Vertriebserfahrungen verdankt er seiner Zeit bei der Radeberger Gruppe.

Sebastian Dresel, 35 Jahre alt, geboren in Nürnberg. Sebastian lebt heute mit seiner Frau und seiner Tochter in Magdeburg und hat Handel in Mosbach studiert. Später war er bei Diageo tätig. Danach lebte er 1,5 Jahre in Sydney und arbeitete vorwiegend in der renommierten Gastronomie.

Florian Faude, 37 Jahre, geboren in Stuttgart. Heute lebt der Brenner in Bötzingen am Kaiserstuhl. Florian ist das Gesicht hinter unserer Spirituose und deutschlandweit bekannt für seine ausgezeichneten Obst- und Gemüsedestillate. Ein Brenner und Winzer aus ganzer Seele. 

SELVA NEGRA – Als Paloma Longdrink. Geht ganz easy.

DAS INTERVIEW

About-Tequila: Wie habt ihr überhaupt zusammengefunden? 

Sebastian: Laurin und ich arbeiteten beide im Vertrieb für ein österreichisches Startup. Uns ist schnell aufgefallen, dass wir viele Gemeinsamkeiten haben. Wir haben beide American Football gespielt und haben auch beide an der DHBW studiert. Zudem haben wir das gleiche Alter und ähnliche Vorstellungen, was Beruf und Privates angeht. Von daher ist vor der Idee naturgemäß erst einmal eine gute Freundschaft entstanden. Danach habe ich Laurin von meiner Idee einer deutschen Agavenspirituose nach dem Vorbild des klassischen Mezcals erzählt und er war Feuer und Flamme. Wir erstellten eine mit Wasser gefüllte Musterflasche und machten uns auf den Weg einen Brenner zu finden. Es gab nur einen Verrückten der dafür in Frage kam und das war Florian Faude. Heute sind wir zu dritt.  

About-Tequila: Wer macht bei euch was? 

Sebastian: Ich mache vor allem die ganzen Markenthemen und die strategische Ausrichtung. 

Laurin: Ich mache alles was den Vertrieb betrifft und kümmere mich um die PR-Arbeit. Und Flo haucht der ganzen Sache Leben ein. Flo hat eine ganz besondere Handschrift und die schmeckt man einfach.

About-Tequila: Wie kommt man darauf eine Agavenspirituose herzustellen? 

Sebastian: Ich liebe Mezcal und Tequila. Auch die Bartender in Deutschland sind seit Jahren ready und wissen um den Schatz der so viele Jahre verborgen lag in Europa. Unsere Generation ist mit Tequila-Shots groß geworden. Zitronenscheiben und Salz auf den  Handrücken, zusammen mit Industrieware die zwar Tequila heißt, aber meist nur die gesetzliche vorgeschrieben 51% Agave enthält (im Fachkreis Mixtos genannt). Der Rest ist Industriezucker und das Ergebnis sind ein dicker Kopf und wenig Varianz. Das hat der Kategorie geschadet.

EINE PALOMA MIT SALZRAND AN EINEM HEISSEN SONNENTAG

Laurin: Tequila und Mezcal können so viel mehr als das und sind wirklich feine und hochwertige Spirituosen. Nicht umsonst haben sie einen unglaublichen internationalen Hype und stehen beispielsweise Gin in nichts nach. Ganz im Gegenteil, die Vielzahl an Agavensorten und Herstellungstechniken, macht diese Kategorie unfassbar spannend und nichts geht über eine Paloma mit Salzrand an einem heißen Sonnentag. Wer das noch nicht probiert hat, der hat definitiv was verpasst! Keiner hat in Deutschland bisher versucht eine Agavenspirituose herzustellen. In Europa gibt es eine Spirituose nach dem Vorbild des Tequilas, die allerdings ein komplett anderes Verfahren verwendet als wir. Und einen Mezcal hat auch in Europa noch keiner versucht zu imitieren. Die Idee und die Liebe waren also groß genug, es selbst zu tun! 

About-Tequila: Was bedeutet SELVA NEGRA? 

Laurin: Unser Produkt kommt aus dem Schwarzwald. Leider ist der Schwarzwald als solches ein geschützter Begriff und wir können ihn daher nicht verwenden. Auf spanisch gibt es aber einige Versuche den Begriff „Schwarzwald“ zu übersetzen. Einer davon lautet eben „Selva Negra“ und wir haben uns direkt in den Wortklang verliebt. Es lag auch einfach nahe einen spanischen Namen zu verwenden.

About-Tequila: Wie kommt ihr an die Agaven? 

Sebastian: Wir importieren einen speziellen Agaven-Extrakt der noch alle geschmacklichen Pflanzenanteile enthält. Einen Importeur zu finden der zertifizierte Ware in unserem Qualitätsanspruch liefern kann, hat Monate verschlungen.

Du willst richtig cool sein? Geht natürlich auch mit SELVA NEGRA.

About-Tequila: Und wie geht’s dann weiter? 

Sebastian: Im Prinzip läuft ab diesem Zeitpunkt alles etwas anders als in Mexiko. Wir haben keine Spontangärung, sondern geben eine speziell ausgesuchte Weinhefe zum Produkt und vergären über mehrere Wochen. Das erfordert Fingerspitzengefühl und genaue Kenntnisse des Brenners. Florian ist immer sehr angespannt, wenn dieser Vorgang angestoßen wird und achtet auf jedes kleine Zeichen.

Wir sind sehr froh, dass wir nach all den Monaten einen Weg gefunden haben. Es hat sehr viel Geld und Zeit gekostet an diesem Punkt anzukommen. Nachdem der Wein vergoren wird, erfolgt das Brennen (2-fach destilliert). Auch hier gibt es einige Besonderheiten was den Vor- und Nachlauf angeht, aber das überlassen wir dem Auge und der Zunge von Flo. Danach muss das Liquid noch einmal 6 Wochen ruhen. Es dauert also insgesamt zwischen 10-12 Wochen bis wir abfüllen können. 

About-Tequila: Euer „Tequila“ schmeckt nicht nach „Tequila“ bzw. nach Agave. So zumindest habe ich es jetzt schon von einigen Leuten gehört. Wie entgegnet Ihr solchen Aussagen?

Sebastian: Das höre ich tatsächlich zum ersten Mal. Wir haben vor dem Launch mit vielen Fachleuten und Brennern gesprochen und da war die Meinung eigentlich sehr eindeutig. Ich glaube generell muss sich der Markt erst einmal an die Kategorie und im speziellen an eine deutsche Agavenspirituose gewöhnen. Das war bei Gin damals nicht anders. 

DON’T CALL IT TEQUILA!

Generell ist es nebenbei bemerkt, schwierig den „einen“ Geschmack einer Agave festzumachen. Wir reden hier von hunderten Sorten. Nach einem Tequila können wir schon einmal gar nicht schmecken, da wir keine Weberagave verwenden. Wir werden nur immer Tequila genannt, was schon zeigt, dass wir mit der Kategorie in Deutschland noch am Anfang stehen. Wir orientieren uns am Mezcal und unsere Agavensorte ist die Salmeana. Diese Sorte ist sehr elegant und hat eine ganz andere Frucht. Sie wird auch eher selten verwendet. Öfter findet man bei Mezcal die Sorten „Espadin“ oder „Tobalá“.

Laurin: Zudem hat Florian einen sehr traditionellen und feinen Brennstil. Anders als in Mexiko, haben wir einen großen Abschnitt beim Vor-und Nachlauf. Das konzentriert den Geschmack sehr stark. Ein weiterer Grund könnte die kontrollierte Vergärung mit der Weinhefe sein. Und natürlich muss man dazu sagen, dass unser Rauch gewollt etwas reduziert ist. Das Fichtenaroma, macht den Geschmack natürlich auch noch einmal etwas komplexer. Am Ende des Tages sind wir etwas komplett Neues und daher bringen wir eine neue Geige ins Orchester. 

About-Tequila: Damit hast Du dann praktisch schon meine nächste Frage beantwortet: Der Herstellungsprozess ist halt wirklich aufwändig. Dann ist auch klar, daß die Flasche dann keine „Neunzehnfuffzisch“ kosten kann.

Sebastian: Wir hätten es gerne günstiger gestaltet und eventuell schaffen wir es in ein paar Jahren die Sache günstiger anbieten zu können. Wir sind nunmal die ersten die das hier in Deutschland machen. Jede fehlende Erfahrung kostet Geld und Ressourcen. Wir sprechen hier schnell von Tausenden von Euros, die nur in die Entwicklung geflossen sind. Zudem muss man sagen, dass die Kategorie generell kein günstiges unterfangen ist.

DAS AUGE TRINKT MIT

Darüber hinaus haben wir neben unserer Spirituose auch den gleichen Qualitätsanspruch in unser Branding gesteckt. Jeder der die Flasche bisher bestellt hat, hat den Unterschied gemerkt. Wir gehen beim Thema Qualität keine Kompromisse ein und wir können garantieren, dass die Detailverliebten ihre Freude mit unserem Produkt haben werden. Und das schon vor dem ersten Schluck. Wir wollen nicht den schnellen Euro machen, sondern den Liebhabern, Fachhändlern und Gastronomen da draußen ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Das ist unser Anspruch.

About-Tequila: Wer ist der klassische SELVA NEGRA Konsument? 

Laurin: Mit Sicherheit Liebhaber von eleganten Spirituosen. Wer gerne Whiskys trinkt oder generell schon Erfahrung in der Kategorie Mezcal/Tequila hat, wird in uns sicher eine spannende Ergänzung finden. Wir haben die Spirituose aber extra so konzipiert, dass sie sich in Mixgetränken etwas zurücknimmt, was den Rauch und die Fichte betreffen. Somit ist Selva Negra eigentlich für Jedermann. Wenn man gerne Gin-Tonic trinkt, dann ist man eigentlich nur eine Paloma von einer neuen Leidenschaft entfernt. 

About-Tequila: Okay, nächste Frage ist dann praktisch auch beantwortet 😉 Habt Ihr eine Mixempfehlung für den SELVA NEGRA?

SELVA NEGRA + THOMAS HENRY PINK GRAPEFRUIT

Laurin: Definitiv Paloma. Margaritas und gerne auch Tommis-Margarita, für die, die es etwas süßer mögen. Für die „Kenner“ selbstverständlich gerne auch pur oder als Old fashioned. Wir haben schon einige Bartender, die spannende Drinks mit unserem Selva Negra kreiert haben und sind gespannt wo die Reise hingeht. Mit 46% kann man gute und gehaltvolle Drinks bauen. Das ist sicher.

About-Tequila: Danke für das tolle Gespräch! Ich find es wirklich super, mit wieviel Herzblut Ihr die Sache angeht, Das sieht man am Produkt und schmeckt man auch. Lasst uns alle damit dem Markt ROCKEN!!

SELVA NEGRA AGAVE SPIRIT 46%

69,90 €
8.4

OPTIK

9.5/10

AROMA/GESCHMACK

8.0/10

PREIS/LEISTUNG

7.6/10

Pros

  • Erstes Agavendestillat (!) aus Deutschland
  • Moderne Präsentation mit viel Liebe zum Detail
  • Frisches Aroma und Geschmack

Cons

  • Im Premium Preissegment