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TEQUILA UND DER KLIMAWANDEL

Die Tequila-Produktion in Mexiko wird in den letzten Jahren durch den Klimawandel und steigende Temperaturen beeinträchtigt, was erhebliche Auswirkungen auf das Wachstum und die Qualität der Agavenpflanzen hat, die zur Herstellung von Tequila verwendet werden.
Mit steigenden Temperaturen wird es schwieriger, gesunde Agavenpflanzen anzubauen, und heißere, trockenere Bedingungen können zu niedrigeren Erträgen und geringerer Qualität der Agave führen. In einigen Fällen können auch extreme Wetterereignisse wie Dürren oder Überschwemmungen Schäden an den Ernten verursachen.
Die prekäre Lage wird noch verschärft durch die wachsende Nachfrage nach Tequila auf dem Weltmarkt. Immer mehr Menschen entwickeln eine Vorliebe für das mexikanische Nationalgetränk und sind bereit, hohe Preise für Premium-Tequila zu zahlen. Dieser Trend hat dazu geführt, dass Tequila-Produzenten unter enormen Druck geraten, um ihre Produktion zu steigern und den Bedürfnissen des Marktes gerecht zu werden. Welche Lösungsansätze gibt es?

Agaven brauchen Wasser

Eine der größten Herausforderungen für die Agavenproduktion ist der steigende Wassermangel in den trockenen Regionen Mexikos. Durch die Erderwärmung kommt es zu längeren Dürren und niedrigeren Niederschlagsmengen. Die Agaven benötigen jedoch eine ausreichende Wassermenge, um wachsen und reifen zu können.

Die Agavenqualität leidet

Darüber hinaus haben steigende Temperaturen auch Auswirkungen auf die Qualität der Agaven. Die höheren Temperaturen können dazu führen, dass die Agaven schneller reifen und dadurch nicht die gewünschte Größe und Süße erreichen, die für die Herstellung von hochwertigem Tequila oder Mezcal erforderlich sind.

Schädlinge vermehren sich

Ein weiteres Problem ist, dass die höheren Temperaturen und längeren Dürreperioden die Agaven anfälliger für Krankheiten und Schädlinge machen können, was die Ernteerträge und Qualität weiter beeinträchtigt.

Menschen und Tiere leiden unter der Hitze

Sowohl die Menschen (vor allem die „Jimadores“ auf den Feldern), als auch die für die Bestäubung der Agaven wichtigen Fledermäuse, Bienen und Kolibris sind anfällig für Austrocknung und Hitzeschäden. Sie spielen eine zentrale Rolle im Lebenszyklus der Pflanzen!

Langnasenfledermäuse zum Beispiel haben sich speziell mit der Agavenpflanze entwickelt, um sich von ihrem Nektar zu ernähren, ein Prozess, der zur Fremdbestäubung und zur Vermehrung der Pflanzen führt. Ohne diese Fledermäuse ist das Überleben der Agavenpflanzen noch mehr gefährdet. Mehr über Fledermäuse & Tequila erfährst Du übrigens hier: https://www.batfriendly.org/

Welche Maßnahmen seitens der Produzenten werden in Mexiko ergriffen?

Um dieses Problem zu lösen, ergreifen Produzenten in Mexiko Maßnahmen, um sich an den Klimawandel anzupassen. Dazu gehören:

  • Die Einführung neuer Bewässerungstechniken,
  • die Anpassung von Pflanz- und Erntekalendern,
  • Experimente mit neuen Agavensorten, die möglicherweise widerstandsfähiger gegen Hitze und Dürre sind,
  • Investitiionen in erneuerbare Energien und andere Nachhaltigkeitsmaßnahmen, um den CO2-Fußabdruck zu reduzieren und die Auswirkungen des Klimawandels zu mildern.

Beispiel: PATRÓN TEQUILA

TEQUILA UND DER KLIMAWANDEL

Ein Beispiel für eine Tequila-Marke, die mit den Auswirkungen des Klimawandels in Mexiko zu kämpfen hat, ist Patrón Tequila. Der Hersteller von Patrón hat in den letzten Jahren den Anbau von Agavenpflanzen in Mexiko aufgrund des Klimawandels als eine seiner größten Herausforderungen bezeichnet. Die steigenden Temperaturen und unvorhersehbaren Niederschläge haben die Verfügbarkeit von hochwertigem Agavennektar beeinträchtigt, der für die Produktion von Patrón-Tequila benötigt wird.

Um dieser Herausforderung zu begegnen, hat Patrón eine langfristige Strategie zur Nachhaltigkeit und zum Umweltschutz entwickelt:

  • Der Hersteller hat beispielsweise den Anbau von Agavenpflanzen auf höheren Lagen und in Gebieten mit kühlerem Klima verlagert, um die Auswirkungen der steigenden Temperaturen zu reduzieren.
  • Patrón setzt auch auf eine verbesserte Bewässerung und einen sparsameren Einsatz von Wasser, um die Verfügbarkeit des knappen Ressourcen in den trockenen Regionen Mexikos zu gewährleisten.

Beispiel: DEL MAGUEY MEZCAL

TEQUILA UND DER KLIMAWANDEL

Ein Beispiel für eine Mezcal-Marke, die Maßnahmen ergriffen hat, um mit dem Klimawandel zurechtzukommen, ist Del Maguey Single Village Mezcal. Der Hersteller hat sich auf handwerklich hergestellten Mezcal aus verschiedenen Dörfern in Oaxaca, Mexiko, spezialisiert und bezieht seine Agavenpflanzen von lokalen Landwirten. Angesichts der Herausforderungen durch den Klimawandel hat Del Maguey begonnen, in erneuerbare Energien zu investieren und eine nachhaltige Produktion zu fördern:

  • Eine Maßnahme ist die Umstellung auf Solarenergie in einer ihrer Destillerien. Del Maguey hat eine Solaranlage installiert, um die Produktion von Mezcal mit sauberer Energie zu betreiben und den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Die Destillerie nutzt jetzt auch energiesparende Technologien und recycelt Wasser, um die Umweltauswirkungen zu minimieren.
  • Del Maguey arbeitet auch mit lokalen Landwirten zusammen, um nachhaltige Anbaumethoden zu fördern und die Agavenpflanzen besser an die veränderten klimatischen Bedingungen anzupassen.
  • Dazu gehört beispielsweise die Einführung von Agavensorten, die widerstandsfähiger gegen Dürren und höhere Temperaturen sind.

Insgesamt zeigt Del Maguey, dass es möglich ist, nachhaltige Praktiken und Anpassungen an den Klimawandel in die Produktion von Mezcal zu integrieren. Durch solche Maßnahmen kann die Mezcal-Branche in Mexiko langfristig nachhaltiger und widerstandsfähiger gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels werden.

Tequila und der Klimawandel – Zusammenfassung

Der Klimawandel hat eine direkte Auswirkung auf die Agavenproduktion in Mexiko, das ist Fakt, und stellt für die Tequila- und Mezcal-Branche eine große Herausforderung dar. Es ist daher notwendig, nachhaltige Anbaumethoden und Anpassungen an die veränderten klimatischen Bedingungen zu entwickeln, um die Zukunft der Agavenproduktion in Mexiko zu sichern. Wollten wir hoffen, daß weitere Produzenten, Marken und Destillerien sich Gedanken machen und JETZT investieren, damit die Zukunft für Tequila und Mezcal und all die anderen tollen Agavendestillate aus Mexiko gesichert ist. …ansonsten müssen wir „wieder Mixto saufen“ – und da hab ich persönlich überhaupt keinen Bock drauf.

Cheers, Salud.

Markus.