11 Dinge die Du über Tequila wissen musst!
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11 Dinge die Du über Tequila wissen musst!

Das kleine „Tequila-Einmaleins“ in 11 Punkten. Zum Auswendig lernen & Weitererzählen. Okay, eigentlich sind´s 12 Punkte wenn man den letzten Punkt noch mit dazunimmt. Viel Spaß beim Lesen!

1.Woher kommt Tequila?

Bevor die spanischen Konquistadoren das Aztekenreich in Schutt und Asche legten, stellten die Indianer mit Eifer ein berauschendes Getränk namens Pulque aus den Herzen der blauen Agave her. Allein, für den spanischen Gaumen war dieses Gärgetränk viel zu sauer. Flugs wandten die Spanier ihre Kunst des Destillierens auf jenen Saft an und erzeugten daraus Mezcal, der schon mit dem heute gängigen Tequila recht gut vergleichbar war. Die noch eher primitive Destille befand sich im Jahre 1535 in einem einfachen Lehmgebäude in der Nähe der gerade gegründeten Kolonie „Santiago de Tequila“.

Tequila Mexiko Agave
Tequila wird aus Blauer Agave hergestellt

Die Bezeichnung Tequila leitet sich ab von der gleichnamigen beschaulichen Kleinstadt im Westen Mexikos. Die blaue Agave (Agave tequila), deren Herzstück für die Herstellung dieser edlen Spirituose verwendet wird, wächst aber nicht nur in der Umgebung von Tequila, sondern auch in den mexikanischen Bundesstaaten Guanajuatoin, Michoacán, Nayarit und Tamaulipas.

2. Agaven gehören zur Gattung der Spargelgewächse, sind also keine Kakteen oder sowas!

Um die Pflanze in die botanische Systematik richtig einordnen zu können, hier noch die Information, dass sie der Ordnung der Spargelartigen beziehungsweise der Familie der Spargelgewächse angehört. Darin gibt es die Unterfamilie der Agavengewächse mit der Gattung der Agaven. Die Agave tequilana ist eine Art aus dieser Untergattung der Agaven.

Tequila Wissen: Eine "Piña" - also das Herz einer Agavenpflanze. Diese scheint allerdings schon etwas länger in der Sonne zu stehen und dient wohl nur noch als Deko-Objekt ;-)
Eine „Piña“ – also das Herz einer Agavenpflanze.

Das Herz der Agave wird noch heute von den Einheimischen in ihrer indigenen Sprache Nahuatl als „Mezcal“ bezeichnet, was übersetzt in etwa „Haus des Mondes“ bedeutet. Im 16. Jahrhundert kamen die Spanier auf die Idee, den Agavensaft zu destillieren, und gelten daher zu Recht als die Erfinder des Tequilas. Es ist im Übrigen der erste Schnaps, der überhaupt auf dem amerikanischen Kontinent gebrannt wurde.

3.Aus welchen Zutaten besteht Tequila?

Echter „100% de Agave“-Tequila besteht zu 100% aus der Agave tequilana Weber. Der Botaniker Frédéric Albert Constantin Weber veröffentlichte im Jahre 1902 erstmalig eine Beschreibung der blauen Agave, daher der Beiname für diese Art. Aufgrund ihres hohen Zuckergehaltes ist diese Pflanze für diese Art der Verarbeitung sehr gut geeignet. Außer Wasser sind keine weiteren Zusätze für den echten Tequila erlaubt*, was im Ergebnis seinen sanften, harmonischen Geschmack bewirkt. Ein sogenannter „Mixto“hingegen darf bis zu 49% aus anderen stärkehaltigen Rohstoffen wie z.B. Mais oder ähnliches bestehen.

4. Nach wievielen Jahren wird die Agave geernet, und wie geht das?

Bis die Piña, das Herzstück der Agave geerntet werden kann, dauert es normalerweise bis zu neun Jahre. Das ist zugleich die letzte Lebensphase der Pflanze, die sie mit der Ausbildung eines großen Blütenstängels anzeigt. Der Zeitpunkt der Ernte muss wohl bedacht sein, trifft man ihn nicht richtig, wird man einen sehr bitteren, nahezu ungenießbares Destillat daraus herstellen. 

Zwei Jimadores bei der Agavenernte. Eine schweisstreibende Angelegenheit.
Zwei Jimadores bei der Agavenernte. Eine schweisstreibende Angelegenheit.

Die Jimadores beginnen mit der Ernte im Morgengrauen. Keine Maschine kann ihre wertvolle Handarbeit, die von Generation zu Generation getragen wurde, ersetzen. Zunächst werden mit der Coa, einer runden Klinge, die Blätter abgeschlagen, um sogleich das bis zu 80 Kilogramm schwere Agavenherz, das als „La Piña“, was im Spanischen Ananas bedeutet, herauszulösen. Die Jimadores genießen allgemein ein hohes Ansehen, immerhin sorgen sie mit ihrer schweren körperlichen Arbeit für das Nationalgetränk der Mexikaner. Ein erfahrener Jimadores bearbeitet zum Teil unter extremen Wetterbedingungen bis zu 140 Agavenpflanzen pro Tag.

5. Wie wird nun aus den Agavenherzen der Tequila hergestellt?

Zunächst werden die Piñas 24 bis 36 Stunden lang in Lehmöfen bei Temperaturen zwischen 60 und 85 Grad Celsius unter Dampf gegart. Bitterer Saft fließt dabei durch Bodenkanäle ab. In diesem Zustand schmecken die gekochten Agavenherzen ähnlich wie würzig gebackene Süßkartoffeln. Bis zu 48 Stunden dauert nun das langsame Abkühlen. Dann werden sie zerkleinert und ausgepresst. Der sich so ergebende Extrakt aus stark zuckerhaltigem Saft wird mit Wasser angereichert. Dieses sogenannte Honigwasser ist die fermentierbare „Pulpe“, die in riesigen Bottichen 96 Stunden lang mit natürlicher Hefe vergoren wird. 

Durch die Umwandlung von Zucker zu Alkohol erreicht dieser Most einen Alkoholgehalt von circa acht Prozent. Nach der ersten Destillation ist dann der Alkoholgehalt auf höchstens 25 Prozent angestiegen. Nach der zweiten Destillation werden schon bis zu 55 Volumenprozent Alkohol erreicht. Mit der Dilution wird das alkoholische Getränk schließlich mit reinem Wasser verdünnt, um endlich zur Lagerung abgefüllt zu werden.

6.Wieviel Alkohol hat ein Tequila?

Ein Tequila verfügt über einen Alkoholgehalt von 35 bis 50 Volumenprozent, es gibt aber auch einzelne Sorten mit bis zu 55 Prozent, sogenannte Distillation-Strength Varianten (Terralta Tequila Blanco). D.h. das sind nicht verwässerte Tequilas die in Fass-Stärke abgefüllt wurden, vornehmlich Blanco-Tequilas.

7. Woran erkennt man den Ort der Abfüllung?

Es wurde extra die mexikanische Aufsichtsbehörde „Consejo Regulador del Tequila“ (CRT) gegründet, die über die Authentizität des Tequilas wacht. In diesem Zuge wird jeder Destillerie beziehungsweise jedem Produktionsbetrieb eine NOM– und DOT-Identifizierungsnummer vergeben, die schließlich auf dem Etikett wiederzufinden ist.

Die NOM** muss auf jeder Flasche stehen, neben dem Logo des CRT***.
Die NOM** muss auf jeder Flasche stehen, neben dem Logo des CRT***. Hier ein Etikett eines Tequila G4 Reposado.

8. Warum darf 100% Agave Tequila nicht außerhalb Mexikos abgefüllt werden?

Auch das überwacht der CRT, also mehr oder weniger die „Qualitätspolizei“. Die NOM auf dem Etikett und die Etikett-Aufschrift „Hecho en México“ bedeutet „hergestellt in Mexiko“ und gilt als Nachweis für einen echten mexikanischen Tequila aus 100 Prozent blauer Agave. Jede produzierte Flasche ist somit rückverfolgbar bis in die Brennerei wo der Tequila produziert wurde.

9. Wie lange reift ein Reposado, Añejo oder Extra Añejo?

Der Blanco wird unmittelbar nach der Destillation abgefüllt. Der Tequila Reposado dagegen wird wenigstens zwei Monate lang in Eichenfässern gelagert, was ihm sein einzigartiges Aroma sowie die ansprechende, leicht goldene Farbe beschert. Die Kategorie Añejo lagert zwischen ein und drei Jahre im Eichenfass. Auf seinem Erfolg aufbauend gibt es seit dem Jahre 2006 nun auch noch den „Extra Añejo“, der eine Fasslagerung über drei Jahre garantiert. Je länger die Reifung, desto komplexer (behaupten zumindest viele Experten) und zugleich weicher der Geschmack (das stimmt definitiv!). 

10. Wie trinkt man Tequila richtig?

Guter 100% de Agave-Tequila kann auf jeden Fall pur getrunken werden. Während man für den Reposado eher zum Sherry-Glas greift, macht sich der Añejo sehr gut im Cognacschwenker. Seinen Geschmack kann der mexikanische Agavenschnaps sehr gut bei Zimmertemperatur entfalten. In Anlehnung an das Alter des Tequilas darf er im Temperaturbereich zwischen 18 und 22 Grad Celsius serviert werden. Einfach ausgedrückt heißt das: je älter, desto wärmer und desto bauchiger das Glas.

Blanco, Reposado, oder extra lang gereifte dunkle Añejo Tequilas - Es gibt unterschiedliche Gläser für all diese Varianten.
Blanco, Reposado, oder extra lang gereifte dunkle Añejo Tequilas – Es gibt unterschiedliche Gläser für all diese Varianten.

11. Wer ist der bekannteste Tequila-Promi?

Prominente brauchen Skandale und Skandale brauchen Promis. Beides lässt sich mit Spirituosen ganz hervorragend realisieren. Schon wer im Römischen Reich etwas auf sich hielt, besaß natürlich Weinberge. Diesem Vorbild folgt zum Beispiel auch Sting mit seinem Weingut. Justin Timberlake ist für seine Treue zum Tequila bekannt, woraus schließlich seine Marke 901 Tequila hervorgegangen ist. Einen Rammstein-Tequila gibt es auch seit ein paar Jahren.

George Clooney profitierte sehr am Verkauf seiner Tequila-Marke Casamigos, die jetzt ein britischer Getränkekonzern zum Preis von 870 Millionen Euro weiterführen darf. Vor gut fünf Jahren gründete Clooney mit zwei Freunden, einer von ihnen war der Ehemann von Cindy Crawford, eine entsprechende Firma in Mexiko. Selbstverständlich liebten gerade die Promis Clooneys Tequila. So war es kein Problem, die Flasche für ungefähr 50 Euro an den Mann oder die Frau zu bringen.

(12. Trinkt bitte keine Mixto-Tequilas!)

  • * Ein Hersteller darf Zusatzstoffe verwenden, solange 1% des Gesamtvolumens nicht überschritten werden. Andernfalls muss es als „Likör“ oder „Crema“ bezeichnet werden. Bei Blanco-Tequilas gilt diese Ausnahmeregel übrigens NICHT!
  • ** CRT = Consejo Regulador del Tequila – die Tequila Aufsichtsbehörde
  • *** NOM = Liste von Tequila-Produzenten. Suchfunktion gibt es hier.

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