DIY-Tequila-Tequila-Selbst-herstellen
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TEQUILA SELBER MACHEN?

Kann man Tequila zuhause selbst herstellen? Also so wie Brot backen oder einen Kuchen oder eine Pizza? Und wenn ja, ist das Ergebnis überhaupt trinkbar? Scarlet und Grover vom Tequila-Fachforum TasteTequila.com nutzten Ihre Quarantänezeit in Mexico und haben genau das versucht: Sie stellten Tequila zuhause selbst her: Tequila selbst gemacht.


DIY-Videobericht von Scarlet und Grover

The CRT is watching you!

Vorweg, natürlich darf ein selbstgebrannter Agavenschnaps nicht Tequila bzw. 100% de Agave heissen, solange nicht die CRT ihren Segen gegeben hat, deshalb nennen die Beiden Ihren Tequila „Agave Spirit“. Gut, wäre das geklärt.

Wo bekommt man eine (gekochte) Agave her?

Blaue Weber Agaven wachsen nicht übernacht und auch nicht im Garten neben den Gurken oder Erdbeeren. D.h. wo bekommt man den Rohstoff überhaupt her? Wenn man in Mexiko lebt, ist das in diesem Fall schwer von Vorteil. Man muss einfach die richtigen Leute kennen, sich ins Auto setzen und den Rohstoff abholen. Die spezielle Agaven-Pina, die sie für ihren Agavenbrand verwendet haben ist ein ca. 50 kg schweres, bereits gekochtes Exemplar von Guillermo Erickson Sauza, seineszeichens Mastermind von Fortaleza und einer der besten Tequilameister unserer Zeit. Ebenso beratend zur Seite standen bei diesem DIY Experiment unter anderem Ana Maria Romero (Sensorik Expertin) und Sergio Mendoza. Letzerer ist bekannt für die Bio-Tequila Topmarke Don Fulano. Somit konnte ja eigentlich (fast) nichts schiefgehen. Oder doch?

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Grover holt höchstpersönlich die noch warme und duftende Agave in der Destillerie ab.

Zerkleinern, Fermentierung, Destilliation, Verdünnung. Alles easy?

Was nun folgte kann man wirklich als Experiment bezeichnen: Das Zerkleinern der Agave und die Trennung der Fasern dauerte allein schon 2 Tage (alles per Hand natürlich), danach folgte die Fermentierung mit 7 Tagen und dann der heiße Teil: die Destillation. Heiß deshalb, weil die ganze Prozedur nicht ungefährlich ist und man hier ganz genau wissen muss wo man Head und Tail schneidet, also den guten Alkohol vom schlechten Alkohol trennt. Es wurde 2-fach destilliert, wie üblich in der Tequila-Produktion.

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Ohne Vorkenntnisse oder Hilfestellungen durch Profis ist die DIY Tequila Herstellung fast nicht möglich.

Eine Untersuchung ob das Destillat keine Gefährdung für die Gesundheit darstellt, wurde ausserdem durchgeführt und das Destillat hat den Test bestanden.

Die genaue Vorgehensweise bei der Herstellung dieses DIY Tequilas kannst Du hier in dem Bericht von Scarlet und Grover nachlesen bzw. siehst Du in dem Video oben.

Tequila selbst gemacht: Der „LOTECITO“ Tequila*, 44,4% Alk.Vol. ist fertig!

Dieser „Tequila“ ist sozusagen ein Single-Estate, Single-Batch, Single-Pina Tequila (weil nur eine einzige Tequila Pina verwendet wurde für ihren kleinen Batch): LOTECITO – Handcrafted by Scarlet & Grover. Wer davon probieren möchte kann die beiden (Scarlet und Grover) gern in Tlaquepaque, Mexiko besuchen. Ich persönlich finde die Aktion grossartig!

Wie wäre es mit einem DIY Tequila Anejo?

Mit ein paar Tricks wäre aber auch zusätzliche eine Art „Anejo“ möglich gewesen. Ich hätte hier noch ein paar Eichenholz-Fass-Chips, die eine Fassreifung simulieren und dem feinen Destillat nach 3 Tagen einen satten goldenen Schimmer verleihen – fertig wäre der LOTECITO – TRES DIAS**. Gut, das finde dann vielleicht nur ich lustig 😉

Den Original-Artikel (englische Sprache) kannst du hier lesen: The Coolest Quarantine Project Ever? Making Tequila at Home

* Lotecito = spanisch für „Kleine Menge“

** Tres dias = Reifezeit von 3 Tagen